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  24. März 2010, 20 Uhr

 

verhört? | Komponisten im Gespräch | Klaus K. Hübler | Moderation Nikolaus Brass | Klang – Bruch – Fort(Setzung)
Sylvie Lacroix –Flöte, Klaus-Peter Werani – Viola, Andrea Kiefer – Akkordeon

 

 

 
   
  Klang ­– Schrift – Struktur, diese Begriffe sind in der Musik von Klaus Karl Hübler, geboren 1956 in München und in München lebend, auf eine ganz individuelle Art mit einander verknüpft. Sie sind eines: Klangschriftstruktur, Strukturklangschrift, Schriftklangstruktur und getrennt: indem der Klang durch  differenzierteste Schrift-Zeichen in seiner Struktur nachgezeichnet und gleichzeitig in der Schrift erst geboren wird ­– eines der vielen Paradoxa dieser faszinierenden Musik, die den Bruch kennt, – auch den Bruch im Leben – welcher der komplexen Struktur erst ihre verletzliche Wahrheit verleiht.
  Im Gespräch mit drei versierten Interpreten seiner Musik: Sylvie Lacroix, Andrea Kiefer und Klaus-Peter Werani, wird die Rolle des Interpreten bei der Entschlüsselung der Musik-Texte (denn sprechend ist diese Musik allemal!) von Klaus Karl Hübler zur Sprache kommen. Sie werden die Musik zum Sprechen bringen, zur Sprache, die dem Komponisten selbst seit einer schweren Erkrankung als Ausdrucksmittel nur noch unter Schwierigkeiten zur Verfügung steht.
   
  gespielt werden
Excerpt: Sylvie Lacroix – Flöte
Lamento, Scherzo ed Arioso: Klaus-Peter Werani – Viola
Maske: Andrea Kiefer – Akkordeo
n
   
  > www.klaushuebler.de
   
   
  Eintritt: Euro 10,- / 7,- erm.
Reservierung: 089/18910788
   
  Ein Abend der MGNM, Münchner Gesellschaft für Neue Musik, in Zusammenarbeit mit dem Giesinger Bahnhof und Kunstbahnsteig
   
   
   
  Klaus K. Hübler – 1956 in München geboren, begann schon früh seine kompositorische Karriere. Er studierte Komposition bei Peter Kiesewetter und Brian Ferneyhough sowie Musikwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität. Seit 1975 entstanden etwa 24 Werke, vorrangig Kammermusik. 1977 erhielt Hübler den Förderpreis der Landeshauptstadt Stuttgart für sein 1. Streichquartett. In den folgenden Jahren wurde sein komplexes und konsequentes Schaffen mit weiteren Preisen, Ehrungen und Stipendien ausgezeichnet. Es folgten Einladungen zur Teilnahme an internationalen Kompositionsforen: Stiftung Künstlerhaus Boswil (1982-84); Ferienkurse Neue Musik Darmstadt (1984-88); Pittsburgh International Music Festival (1986). Stipendien erhielt Hübler von der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWF (1982), dem Centre européen pour la recherche musicale (1983), der Landeshauptstadt München und des Landes Niedersachsen für einen Arbeitsaufenthalt auf dem „Künstlerhof Schreyahn“ (1988) und weitere ...
Hüblers Werke wurden auf tonangebenden Festivals in Deutschland, Italien, der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich aufgeführt und von verschiedenen Rundfunkanstalten produziert. Hübler schrieb neben seiner kompositorischen Arbeit in den Jahren 1975 bis zum plötzlichen Ausbruch einer lebensbedrohenden Erkrankung 1989, die sein kreatives Schaffen für fast 6 Jahre unterbrach – zahlreiche kritische Schriften; u.a. über Karlheinz Stockhausen‚“Und doch bin ich Mensch geworden“ ; über John Cage „Gedanke und Stil“. Versuch einer kritischen Dokumentation. Ab 1995 begann Klaus K. Hübler einen Neuanfang, wieder auf der Suche nach dem unverwechselbaren Stil, der ein eigener und doch ein anderer werden sollte. Sein OEuvre beim Schreyahner Herbst 2001: Uraufführung der Werke: Maske, Mutmassungen für Akkordeon (1995-96) und Paravent für Ensemble (2. Version 1997-98). Es folgten: Die Uraufführung für Orchester Vanitas beim Stuttgarter Eclat Festival 2003. Der Kompositionsauftrag der Akademie der Schönen Künste München 2004 mit Tymponen, Sonate für Klavier und Violine. Uraufführung der Werke Palimpsest /Konjektionen für Bassflöte bei den Internationalen Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt 2004 und B.B.H. für Klavier linke Hand, Sprecher und Jandl, Musik der Jahrhunderte, Stuttgart 2006. Klaus K. Hübler lebt und arbeitet in München.
   
 

Andrea Carola Kiefer studierte von 1995 bis 2005 am Hermann-Zilcher-Konservatorium und der Hochschule für Musik Würzburg Akkordeon bei Stefan Hussong. Gleichzeitig Studium der Elementaren Musikpädagogik bei Barbara Metzger. Nach pädagogischem und künstlerischem Diplom schließt sie 2005 ihre Studien in der Fortbildungsklasse mit dem Konzertdiplom ab. Seit 2003 Gaststudium an der Sibelius-Akademie Helsinki bei Matti Rantanen, ab Frühjahr 2004 als "Doctor of Music"-Aufbaustudiengang. Im Zusatzstudium Zeitgenössische Kammermusik an der Hochschule für Musik Köln erwarb Kiefer 2008 den Abschluss "Kammermusikalische Konzertreife". Meisterkurse bei Mie Miki, Hugo Noth, Teodoro Anzellotti, Joseph Macerollo, u. a. ergänzen bislang ihre Ausbildung. Von 2001 bis 2003 erfüllte sie einen Lehrauftrag im Fach Akkordeon an der Universität Würzburg. Bei Jugend Musiziert und dem Deutschen Akkordeon-Musikpreis wird sie in Solo- und Kammermusikwertung mehrfach mit ersten Preisen ausgezeichnet. Im Jahr 1992 erhält sie den Kulturförderpreis der Saarländischen Sparkassen und 1995 den Sonderpreis des Saarländischen Rundfunks in der Sparte Zeitgenössische Musik. 1998 wird sie in den Yehudi-Menuhin-Förderverein Live Music Now aufgenommen. Bei den Darmstädter Ferienkursen für neue Musik wird sie 2002 mit einem Stipendium ausgezeichnet. 2003 erhält sie zusammen mit Barbara Steiner einen zweiten Preis beim internationalen Wolfgang-Jacobi-Wettbewerb Kammermusik der Moderne. Kiefer ist Stipendiatin des DAAD, der Finnischen Kulturstiftung und anderer finnischer Organisationen. Neben der Erarbeitung von zeitgenössischem und barockem Solorepertoire widmet sie sich insbesondere der Kammermusikliteratur in vielfältigen Besetzungen; Mitwirkung in Ensemble 20/21 (Köln), Das Neue Ensemble (Hannover), Klangkörper Schweiz (Expo 2000), Kölner Kammeroper, Ensemble Maderna (Würzburg). Gründung von ensemble cras, DuoPlus, Windenergie, Duo AZAK und Ensemble Trialoge. Auftritte bei Festivals wie Dark Music Days Reykjavik, Weltmusiktage Luxemburg, UNM Oslo, Schreyahner Herbst, Donaueschinger Musiktage, Panta Rhei und Stargate Würzburg, Tage für Neue Musik (Darmstadt und Würzburg) u. a. In der Zusammenarbeit mit Komponisten wie Maija Hynninen, Pei-Yu Shi, Ying Wang, Claus Kühnl, Bernd Thewes, Sven-Ingo Koch und Einar Einarsson konnte sie bereits zahlreiche neue Werke anregen und uraufführen. Als Mitglied des Ensemble Tanguedia und Gast bei Hubert Winter Quartett interpretiert sie Musik von Astor Piazzolla. Neben Aufnahmen beim Saarländischen, Hessischen, Westdeutschen und Bayerischen Rundfunk, sowie YLE Radio Finnland wirkte sie bei mehreren CD-Einspielungen und Hörspielproduktionen mit.

   
  Sylvie Lacroix lebt als freischaffende Flötistin in Wien. Sie tritt vor allem als Solistin und Kammermusikerin auf. Ihr künstlerischer Schwerpunkt liegt im Bereich der Neuen Musik; in diesem Zusammenhang arbeitet sie regelmäßig mit Komponisten zusammen . Sylvie Lacroix ist Gründungsmitglied des Klangforums Wien und war bis 1997 in diesem Ensemble aktiv. Sie spielt häufig die neueste solistische Flötenliteratur von Salvatore Sciarrino  bis K.K.Hübler über Chaya Czernowin, Bernhard Lang und vielen anderen, ist Mitglied des Trio AMOS – mit Krassimir Sterev Akkordeon und Michael Moser Violoncello- und des wiener Solistenensemble PHACE (ehm „on-line“). Zwischen 1990 und 2006 war sie besonders engagiert in pädagogischen Projekten. Im Zuge dieser Arbeit gründete sie die den Sommerkurs Musikpalette: Kammermusik für Kinder und Jugendliche mit dem Schwerpunkt Neue Musik. Vor einigen Jahren begann sie, an ihren eigenen Kompositionen zu arbeiten. Einige Werke für Kammermusik sind entstanden, sowie Werke für Flöte und Elektronik - im Zusammenarbeit mit Alexander Stankovski und Florian Bogner. Neben ihrer Beschäftigung mit der Neuen Musik verfügt sie über langjährige Erfahrung in der historischen Aufführungspraxis;
   
  Klaus-Peter Werani studierte Violine und Viola an den Musikhochschulen in Wien und München. Früh beschäftigte er sich mit Neuer Musik, verfasste an der Ludwig-Maximilians-Universität München auf diesem Gebiet eine Magisterarbeit. Während des Studiums wirkte er in den Ensembles der Musik der Jahrhunderte, Stuttgart, und als Ensemblemitglied der MusikFabrik NRW an zahlreichen Uraufführungen mit. 1998 wird er Stimmführer der Bratschen des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. Seit 2000 ist er Mitglied im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Seitdem hat er solo und im Ensemble zahlreiche Werke uraufgeführt und für Rundfunk und CD produziert. Er ist Mitglied des Xsemble München, des Quartett ImPuls und des TrioCoriolis. 2008 hat er die Solopartie der Filmmusik zu „La possibilité d´une ile“ (M. Houellebecq) von Mathis Nitschke eingespielt.